Sylvia Heyden

Gründerin des Ensembles AETAS, geboren 1957, ist Choreographin & Tänzerin, Tanzpädagogin & Leiterin von T.A.N.Z.- Braunschweig. Sie erhielt mehrere Forschungsstipendien mit dem Schwerpunkt Tanzkunst im Alter. Sylvia Heyden legt neben der formgebenden Tanztechnik den Focus auf die "Kunst der Tanzimprovisation" eine im Augenblick sich entfaltende Bewegung.

Aetas

ein Lebensabschnitt

Jean Marc Lebon

geboren 1964 auf Mauritius, aufgewachsen in London, erhielt seine Tanzausbildung an der Rambert Academy in London. Heute ist er ein gefragter und erfolgreicher Tänzer, Choreograph, Lehrer und Coach.

Ingo Reulecke

geboren 1959, ist Professor am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz in Berlin. Sein künstlerischer Schwerpunkt als Tänzer liegt aktuell im Dialog zwischen Musik und Tanz im Rahmen von "Echtzeit Komposition."

Die Choreographin Sylvia Heyden erforscht mit 12 Tänzer*innen im Alter von 60 bis 90 Jahren die Tanzästhetik erfahrener Körper. Es ist ihr Anliegen, die besondere Schönheit des alternden Körpers auf die Bühne zu bringen. Dies zeigt sich ebenso als Experiment wie als künstlerisches Statement.

Aetas steht für Leben, Lebensabschnitt, für das Alter und damit für die Zeit, die ein Mensch bereits gelebt hat.

Das Stück erkundet die Erfahrung von Körpern, die von der Liebe zum Tanz und von einem gelebten Leben geprägt sind. Es spielt mit der besonderen Präsenz der Lebensphase des Alters und mit den Linien eines nie endenden Begehrens.

Tanz: Jean Marc Lebon, Inga Reulecke, Sylvia Heyden, Maria Gohmann, Frank-Peter Pape, Franziska Rakmonat, Lisa Schnicke-Heinze, Klaus Seiler, Elke Symens, Annette Upmann, Friederike Veit-Bauer, Susanne Weber-Lehrfeld, Monika Wiethuchter

ldee, Choreographie, Trainings-Leitung: Sylvia Heyden Dramaturgische Begleitung: Dorothea Hilliger Probenassistenz: Natalia Rotaru Produktionsassistenz: Katerina Marshfield Ausstattung: Dirk Riethmüller

Fotos: Mel Rangel

Video: Victor Heyden

Ensemble Aetas

TÄNZER*INNEN AB 60 J.

Wo begegnen wir alten Menschen? Welche Geschichten werden über sie erzählt? Welchen Raum bekommen ihre Themen, ihre Wünsche, ihre Sehnsüchte, ihre Trauer, ihre Freude, ihr Wissen, ihr Begehren, ihre Körper, ihr Menschsein? Welche Formen von Zärtlichkeit werden ihnen zugestanden? Wird ihnen überhaupt Zärtlichkeit zugestanden? Wie gehen wir mit ihnen um, nehmen wir sie als sie wahr oder nur in Relation zu uns, als Großmutter, Großvater, Urgroßmutter usw.?

In und mit Aetas - ein Lebensabschnitt - gelingt das. Sie sind Tänzer*innen mit einer langen Tanzgeschichte, sie sind Menschen mit einer langen Lebensgeschichte, jetzt ganz gegenwärtig und präsent, und sie haben so viel von sich mitgebracht: ihre Themen, ihre Wünsche, ihre Sehnsüchte, ihre Trauer, ihre Freude, ihr Wissen, ihr Begehren, ihre Körper, ihr Menschsein. Und ich merke, wie mich das berührt auf eine Art, für die es letztlich schwer ist, Worte zu finden so wie es mir meistens schwer fällt für den Tanz Worte zu finden. Wie schön sich hier das Wort "bewegen" verwenden lässt: das Stück bewegt mich...

…..den es gibt so vieles, was diese Körper wissen, erinnern, in sich tragen, was noch nicht bewusst geworden, was noch keine Bühne bekommen, was noch getanzt werden kann.

Aetas widmet sich dieser Schönheit, vergegenwärtig die Fülle des gelebten Lebens. Aber auch diesen Rahmen überschreitet es. Da ist noch mehr. Genuss, Überschwang, Freude. Losgelöstheit. Die radikale Zärtlichkeit, mit der die Körper sich begegnen. Ausgelebtes Begehren. Sehnsüchte, die in die Zukunft weisen. Das Wollen und Wünschen dieser Körper, es ist noch lange nicht vorbei, hier endlich darf es Ausdruck finden, gesehen werden, sich in die Zukunft hineinschreiben.

Ein Lebensabschnitt

von Lisa Krusche

Tänzerin - Anja Schneider

Anja Schneider wurde 1962 in Stuttgart geboren und studierte Musik und Tanz an den Musikhochschulen in Hannover und München. Es folgten Engagements als Tänzerin in St. Gallen, Berlin, Saarbrücken und Braunschweig. Derzeit Geschäftsführerin der Freiburger Bäckerinnung und Ballettlehrerin an der Rybalov-Ballettschule.

Neu im Ensemble Aetas

Der Gast- Choreograf Francesco Veccione

unabhängiger Choreograf und Performer hat für verschiedene internationale Kompanien getanzt, unter anderem für das Nederlands Dans Theatre und die Compañia Nacional de Danza (Spanien). Er kreiert Werke, die Tanz und Theater miteinander verbinden und Ideen und Erfahrungen Ausdruck verleihen, die heute lebendig sind.

„Tanz ist eine Kunstform, die das Jetzt verkörpert.“

Fotos: Mel Rangel