art/hro/poda

maskenhaft verschlossene Gesichter

Choreografie Sylvia Heyden | Uraufführung 1998 | Dauer: 90 Minuten
Aufführungsort: Staatstheater Braunschweig | Ensemble: 8 Tänzer:innen

art /hro /poda entführt die Zuschauer:innen in das Reich der Insekten – nicht als biologische Schau, sondern als choreografische Erkundung einer anderen Ordnung von Wahrnehmung, Körperlichkeit und Bewegung.

Die Bühne wird zur Laborfläche, zum Übergangsfeld. Fremde Gliederungen, segmentierte Körper, unerwartete Dynamiken – das Stück eröffnet eine tänzerische Welt, in der Bewegungen nicht nach menschlicher Logik folgen, sondern nach anderen Rhythmen, Orientierungen, Intelligenzen.

Die Tänzer:innen verwandeln sich nicht in Insekten – sie lassen das Fremde durch sich hindurch. Es entsteht eine neue Sprache der Körper, die zugleich irritierend, präzise und hochästhetisch ist.

Die Braunschweiger Zeitung schrieb:
„Sylvia Heyden beschränkt sich nicht auf bloße Imitation, sondern leistet mit ihren Tänzer:innen eine künstlerische Verfremdung, die den hohen ästhetischen Reiz der eigentümlichen Bewegungsformen der Insekten zu weitgehender Aussagen nutzt. Die TänzerInnen zeigen, wie auch bei schnellen Bewegungen die Energie aus stiller Konzentration hervorzudringen scheint, sich niemals hektisch, sondern stets in fast zeitlupenartiger Abfolge verlagert, als ob der Körperschwerpunkt voller Bedacht in jedem Moment neu austariert werden muß.

sie trippeln voran

verschanzt hinter ihren panzern

sie peitschen die luft mit ihren langen fühlern

... wie auf der verzweifelten suche nach der empfindung

Zitate: Claude Nuridsany